Kann Ihre normale Werkstatt auch Ihr E-Auto warten und reparieren?
- 27. Januar 2025
- Carmada.de Blog
- Posted by Car Mada
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Nur geschultes Personal darf E-Autos reparieren
Auch die E-Autos im Fuhrpark brauchen irgendwann eine Werkstatt. Sei es nun für die Wartung oder für Reparaturen. Wer bislang nur eine „normale“ Werkstatt konsultiert hat, fragt sich da: Muss ich mich umorientieren? Immerhin sind die Fahrzeugkomponenten anders als beim Verbrenner und alleine das Hochvoltsystem eines E-Autos ist nicht ungefährlich. Auch die Batterie birgt als mögliche Brandquelle Gefahren.
Mit einer Fachwerkstatt der Automarke liegen Sie immer richtig. Wollen Sie jedoch eine freie Werkstatt beauftragen, ist entscheidend, ob dort die nötige Qualifikation und Ausstattung vorliegt. In Deutschland gibt es strenge Sicherheitsvorschriften, die verlangen, dass bereits einfache Arbeiten an einem Stromer nur von speziell weitergebildetem Fachpersonal durchgeführt werden. Fehlen diese Qualifikationen, darf die Werkstatt das E-Auto noch nicht einmal annehmen. Insofern sind bereits scheinbar vom Elektroantrieb unabhängige Arbeiten wie der Wechsel von Scheinwerfern oder Rädern nur in einer Werkstatt möglich, die qualifizierte E-Auto-Mitarbeiter hat.
Welche Qualifikationen braucht die Werkstatt konkret?
Konkret unterscheidet man bei diesen Fortbildungen, die etwa TÜV oder Dekra durchführen, verschiedene Stufen. Wer elektrotechnisch unterwiesen ist, darf etwa nicht-elektrotechnische Dinge wie Karosseriearbeiten oder den Wechsel von Flüssigkeiten am E-Auto vornehmen.
Hat der Mitarbeiter die zweite Stufe der Qualifikation absolviert, darf er an HV-eigensicheren Anlagen aktiv werden. Das heißt, er ist qualifiziert, an spannungsfrei geschalteten E-Autos auch elektrotechnische Arbeiten vornehmen. Damit darf er dann zum Beispiel elektronische Teile austauschen. Nur wenn auch die dritte Qualifikationsstufe bestanden wurde, ist es dem Kfz-Mechaniker erlaubt, an spannungsführenden Teilen des Hochvoltsystems von nicht-HV-eigensicheren Fahrzeugen Fehler zu suchen oder gar Reparaturen vorzunehmen, etwa an Unfallwagen.
Zusätzlich zur Qualifikation muss die Werkstatt sicherstellen, dass nur für E-Autos zugelassenes Werkzeug sowie spezielle Messgeräte benutzt werden, der Arbeitsplatz groß genug ist sowie die Mitarbeiter etwa mit isolierenden Handschuhen arbeiten. Richten Sie sich außerdem darauf ein, dass Ihre Werkstatt selbst bei ausreichender Qualifizierung manche Arbeiten wie den Wechsel des E-Auto-Akkus nicht selbst durchführen, sondern an einen Spezialisten verweisen wird. Achten Sie bei der Wahl einer freien Werkstatt am besten immer darauf, dass die Mechaniker dort sich mit Ihrer E-Auto-Marke auskennen – hier zeigen die Stromer nämlich durchaus Unterschiede.