So schützen Sie das Auto im Frühjahr effektiv vor Marderschäden

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So schützen Sie das Auto im Frühjahr effektiv vor Marderschäden Die meisten Marderschäden passieren von April bis Juli. Das hilft gegen das Anknabbern der Kabel. 

Marder lieben es, an den Kabeln von Autos zu knabbern. Für Autofahrer ist das ziemlich ärgerlich. Doch mit ein paar Gegenmaßnahmen können Sie den Schaden abwenden, bevor er entsteht. 

Mehr als 200.000 Marderschäden pro Jahr

Über Nacht sind plötzlich Elektro- und Zündkabel zerbissen. Marderschäden sind für jeden Autofahrer ein ärgerliches und immer wiederkehrendes Thema. Gerade im Hinblick auf die UVV sollte jede Fuhrparkverwaltung hier die Autos aufmerksam checken und schützen. Denn oft leidet auch die Verkehrssicherheit der Fahrzeuge unter den von den nachtaktiven Tieren zerbissenen Autoteilen.

Hochkonjunktur haben die Schäden dabei vor allem ab dem Frühjahr, wenn die Paarungszeit beginnt. Mehr als 200.000 Marderschäden entstehen so pro Jahr. Aber wenn Sie jetzt die richtigen Tricks kennen und anwenden, hat Ihr Fahrzeug gute Chance, in Ruhe gelassen zu werden. 

Revierkämpfe als Grund für angebissene Kabel

Um sich vor Marderschäden zu schützen, muss man verstehen, wie sie entstehen. Als Einzelgänger grenzen die Mardermännchen ihr Revier mit Duftstoffen und Exkrementen ab. Besonders in der Paarungszeit sind sie sehr aggressiv. Wenn Sie also zum Beispiel, einen bereits markierten Wagen haben und damit später am Tag im Revier eines anderen Marders parken, wird das andere Tier vom Geruch alarmiert und verteidigt sich gegen den Rivalen, indem er Ihr Auto mit seinem Duft markiert. Dabei beißt er auch um sich und die bekannten Schäden entstehen.

Außerdem locken Motorräume die Tiere an, weil sie Schutz und Wärme bieten – das wird dann im Herbst zum Problem, zumal die Tiere ebenso aus Spieltrieb oder Langeweile zu knabbern beginnen.

Die wichtigsten Fragen zu Marderschäden:  

  1. Wo beißen Marder am häufigsten zu?Besonders oft beißen Marder Zündkabel, Kunststoffschläuche, Stromleitungen und deren Isolierungen, Schläuche für Kühlwasser und Scheibenwischanlage oder Gummimanschetten an.  Auch Faltenbälge an Antriebswellen und der Lenkung erwischt es gerne, ebenso wie Isoliermatten für die Geräusch- und Wärmedämmung. 

  2. Wie erkenne ich den Schaden? Oft sind die Marderschäden nicht auf Anhieb zu erkennen. Manchmal erkennt man Haare oder sieht angenagte Schläuche und Kabel. Auch Fußspuren auf der Motorhaube sind ein Hinweis. Oft zeigen sich die Schäden erst, wenn der Motor bereits läuft. Es kann Kühlwasser aus den Kühlwasserschläuchen tropfen. Oder der Motor läuft unrund, weil die Zündkabel angebissen wurden. In beiden Fällen nicht weiterfahren. Bei den Zündkabeln kann der Katalysator geschädigt, bei perforierten Kühlwasserschläuchen der Motor überhitzt werden. Tückisch sind Schäden an den Gummimanschetten. Sie bleiben lange unbemerkt, bis mehr und mehr Schütz eindringt, die Fettschicht austrocknet und es wegen der fehlenden Schmierung zu Schäden an den Bauteilen kommt. 

  3. Zahlt die Versicherung?Wer nur eine Haftpflichtversicherung hat, bleibt auf den Kosten sitzen. Bei Teil- oder Vollkasko kommt der Umfang der Erstattung auf den Vertrag an. Manche Tarife zahlen zum beispiel nur für die beschädigten Teile, andere auch für die Folgeschäden.

Schutzschläuche und Motorraumabschottungen

Da die durchschnittliche Schadenshöhe einer Marderattacke bei um die 300 Euro liegt, lohnt es sich also, vorzubeugen. Wirksam geschützt werden Kabel zum Beispiel mit Schläuchen aus Hartplastik, die als zusätzliche Hülle und Schutz vor den Marderzähnen angebracht werden. Der Nachteil: Sie können weder Manschetten noch Dämmmaterialien schützen und müssen unbedingt so angebracht werden, dass nichts scheuert und keine beweglichen oder heißen Teile tangiert werden. Je nach Autohersteller lassen sich außerdem sogenannte Motorraumabschottungen nachrüsten. Dabei sorgen Borstenvorhänge oder Lochbleche dafür, dass Marder schlicht keinen Zugang mehr zum Motorraum haben. 

Ultraschallgeräte und Stromschläge

Ultraschallgeräte, die für die empfindlichen Ohren der Marder sehr unangenehme Töne erzeugen, die Menschen nicht hören können, sind ebenfalls eine Alternative. Wichtig: Die Geräte sollten unbedingt einen automatischen Frequenzwechsel haben, damit die Tiere sich nicht an sie gewöhnen. Hier also lieber etwas mehr Geld ausgeben, sonst ist das Gerät sinnlos. Bewährt haben sich außerdem Elektroschockgeräte. Im Motorraum werden dabei an verschiedenen Stellen metallische Kontaktplättchen angebracht, die den Mardern wie von Weidezäunen bekannt, bei Berührung kurze, nicht tödliche Stromschläge versetzen und sie so vertreiben. Allerdings sollten die Geräte unbedingt fachgerecht angebracht werden und Träger von Herzschrittmachern sollten sich davon fernhalten. 

Besser Motorwäsche als Hausmittel

Als wenig effektiv haben sich in der Vergangenheit dagegen Hausmittel wie Knoblauchpaste, Hundehaare oder Toilettensteine erwiesen. Auch eine Anti-Marder-Matte aus Maschendraht hilft oft nur kurzzeitig, weil die Marder sich meist nur vorübergehend von ihr abschrecken lassen. Viel einfacher ist es, das Auto wann immer möglich nachts in einer Garage zu parken und es regelmäßig zu waschen. Dazu gehört eine gründliche Unterbodenwäsche. Und wenn der Marder bereits aktiv war, kann auch eine fachgerechte Motorwäsche Sinn machen, um die Duftspuren, die immer wieder neue Tiere anlocken, aus dem Motorraum zu beseitigen.


Foto:  © Getty Images

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