So viel Wahrheit steckt wirklich hinter den hartnäckigsten Vorurteilen gegen E10

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E10 ist zwölf Jahre nach seiner Einführung immer noch unbeliebt

Manchmal ist es schwierig mit den Autofahrern. Einerseits fühlen sich praktisch alle von den hohen Kraftstoffpreisen belastet. Andererseits nutzen zumindest diejenigen, die einen Benziner fahren, häufig eine Möglichkeit mit Spareffekt nicht: E10. Falls auch Sie bei den Fahrzeugen im Fuhrpark Bedenken haben, den meist um die sechs Cent billigeren
Biosprit
zu tanken, haben Sie vermutlich ebenso einige verbreitete Vorurteile im Kopf wie die Mehrheit der deutschen Autofahrer.

Denn obwohl es den
Biokraftstoff
, der einen höheren Anteil an
Ethanol
– genauer gesagt maximal zehn Prozent – enthält, bereits seit 2011 an deutschen Zapfsäulen gibt, ist er uns immer noch ziemlich wenig vertraut. Dabei hat er durchaus mehr zu bieten als nur eine
Preisersparnis
. Der
Faktencheck
ermutigt Sie womöglich, beim nächsten Tanken doch einmal den
Biosprit
zu wählen. Denn wie das so ist mit Vorurteilen: Oft entstehen sie dadurch, dass wir uns scheuen, eine neue bzw. uns unbekannte Sache wirklich kennenzulernen und stattdessen mit Halbwissen jonglieren.

Diese Vorurteile über E10 sollten Sie hinterfragen:

  1. „Nicht jedes Auto kann E10 tanken.“
    Nun ja, für ein Auto mit Diesel oder Elektromotor stimmt das. Bei Benzinern hingegen kann man getrost sagen: Normalerweise können alle Fahrzeuge, die ab 2010 gebaut wurden, zugleich E10 tanken. Selbst wenn Ihr Fahrzeug älter ist, sollte es meistens kein Problem sein. Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, schauen Sie entweder in der Bedienungsanleitung nach oder fragen Sie beim Hersteller nach. Im Tankdeckel finden Sie ebenfalls oft einen Hinweis.
  2. „E10 kann meinen Motor angreifen.“
    Siehe vorheriges Vorurteil: Wenn Ihr Fahrzeug grundsätzlich für E10 geeignet ist, kann es ihm auch nicht schaden. Die größere Menge an Ethanol kann zwar theoretisch Aluminium und Kunststoffen im Motor zusetzen, aber das gilt nicht, wenn das Fahrzeug E10 verträgt. Dann ändert das Betanken mit dem Biosprit überhaupt nichts an der Funktionsfähigkeit und Lebensdauer Ihres Autos.
  3. „E10 ist letztlich teurer, weil es den Verbrauch erhöht.“
    Das ist ebenfalls ein Vorurteil, das gern zitiert wird, bevor man routiniert doch wieder zum E5 greift. E10 hat mit seinem Bioethanol tatsächlich einen etwas geringeren Energiegehalt und der Verbrauch steigt gegenüber normalem Benzin dadurch leicht. Allerdings sprechen wir hier über ein Plus von um die einem Prozent – und selbst das ist teils umstritten. Im Normalfall dürfte E10 also durch seinen geringeren Preis dennoch nicht teurer sein als Standard-Benzin. Im Gegenteil: Gerade wer viel fährt, kann bei rund 4 Euro Preisvorteil pro Tankfüllung mit E10 durchaus sparen. Was Sie bei der Verbrauchsdiskussion außerdem nicht vergessen dürfen: Es kommt immer auch auf die Fahrweise an!
  4. „Eigentlich hilft E10 dem Klima gar nicht.“
    E10 reduziert die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu E5 durch den höheren Anteil an Bioethanol. Bei der Verwendung von Ethanol bzw. auch Bioethanol wird zwar CO2 freigesetzt. Aber das gleicht sich bei E10 dadurch aus, dass zuvor die Pflanzen, die für diesen Kraftstoff verwendet werden, beim Wachsen der Atmosphäre Kohlendioxid entziehen. Insofern dürfen Sie nicht nur auf die Abgase schauen, die Ihr mit E10 betanktes Auto am Auspuff freisetzt. Zudem sorgt E10 laut Vergleichstests, die der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) durchführen ließ, dafür, dass im Vergleich zu E5 der Stickoxidausstoß um durchschnittlich 25 Prozent sowie der Feinstaubausstoß sogar um mehr als 70 Prozent gesenkt wird. Ganz nebenbei schonen Sie wegen des geringeren Ölanteils die Erdölvorräte, wenn Sie Biosprit tanken.
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