TÜV-Report: Jedes fünfte Auto bekommt keine HU-Plakette

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TÜV-Report: Jedes fünfte Auto bekommt keine HU-Plakette Um beim TÜV wenig Probleme zu haben, hilft es unter anderem, ein zuverlässiges Auto zu kaufen.

Die Hauptuntersuchung ist für viele Autos in Deutschland eine Hürde. Rund 20 Prozent bekamen zuletzt von den TÜV-Prüfstellen wegen „erheblicher Mängel“ keine Plakette. 

Auf Anhieb klappt es beim TÜV oft nicht 

Verkehrssicherheit, das weiß jede Fuhrparkverwaltung schon wegen den UVV und der Halterhaftung, ist beim Firmenauto oberste Pflicht. Deshalb sind auch die Termine für die Hauptuntersuchung so wichtig. Doch wie aus den Erhebungen des TÜV-Verbands im Rahmen des aktuellen TÜV-Reports 2021 hervorgeht, hat in Deutschland jedes fünfte Auto Probleme, auf Anhieb eine Prüfplakette zu bekommen. Konkret waren es 19,9 Prozent der Wagen, die zwischen Juli 2019 und Juni 2020 wegen „erheblicher Mängel“ keine Plakette bekamen. Ausgewertet wurden dafür vom TÜV rund 8,8 Millionen Hauptuntersuchungen.

Qualität der Autos hat sich insgesamt verbessert

Die gute Nachricht dabei: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank die Anzahl der durchgefallenen Fahrzeuge um 1,6 Prozent. Speziell wer in seiner Flotte ältere Fahrzeuge zwischen acht und elf Jahren hat, darf sich freuen. Bei acht bis neun Jahre alten Fahrzeugen sank der Anteil derer mit erheblichen Mängeln um 2,6 Prozent und beträgt jetzt 19,9 Prozent. Bei den zehn bis elf Jahre alten Autos ging der Wert sogar um 3,4 Prozent runter und beläuft sich nun auf 24,8 Prozent.

Fazit des TÜV-Reports 2021 ist laut des Verbandes also, dass die Langlebigkeit und Qualität der untersuchten Fahrzeuge sich verbessert hat. Neben den rund 20 Prozent aller geprüften Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln, die nach einer Reparatur zur Wiedervorführung mussten, hatten rund zehn Prozent der 8,8 Millionen Prüfkandidaten „geringe Mängel“, bei denen keine Wiedervorstellung Pflicht ist. Prozentual mit 0,05 Prozent gering fiel der Anteil der Fahrzeuge aus, die als „verkehrsunsicher“ eingestuft und sofort still gelegt wurden. In absoluten Zahlen waren das nach Angaben des TÜV-Verbands aber auch immerhin rund 14.000 Wagen. 

Wahl des richtigen Autos ist entscheidend

Zum zweiten Mal flossen in den TÜV-Report  die sogenannten „gefährlichen Mängel“ ein. Das trifft etwa bei verschlissenen Bremsscheiben oder stark beschädigten Reifen zu, wobei diese Mängel dann umgehend behoben werden müssen. Der Anteil dieser Fahrzeuge lag wie bereits im Vorjahr bei 0,4 Prozent bzw. 85.000 Fahrzeugen. 

Auch auf die Frage, wie man Probleme bei der Hauptuntersuchung schon bei der Wahl des Fahrzeugs möglichst vermeidet, liefert der TÜV-Report 2021 wieder Antworten. Er listet nämlich in fünf Altersklassen und aus 228 verschiedenen Fahrzeugmodellen jeweils die Sieger und Verlierer mit den wenigsten bzw. meisten Mängeln auf.

Diese Fahrzeuge haben besonders wenig Mängel:

  1. Mercedes GLC: Gesamtsieger des TÜV-Reports 2021 wurde wie bereits im Vorjahr der Mercedes GLC. Mit 1,7 Prozent hat er bei bei den zwei bis drei Jahre alten Fahrzeugen laut TÜV-Report die geringste Quote erheblicher Mängel im ganzen Feld. Außerdem siegte das Fahrzeug in der Klasse der SUVs. 

  2. Opel-Insignia, die Mercedes B-Klasse und der Porsche 911: Dieses Trio teilt sich aktuell den zweiten Platz teilen. Die Quote der erheblichen Mängel liegt hier laut TÜV-Report bei 2,2 Prozent. Der Opel Insignia siegte außerdem in der Mittelklasse. 

  3. Hyundai i30: Er schnitt bei den 2-3-Jährigen Fahrzeugen überraschend gut ab. Die Quote der erheblichen Mängel liegt bei  2,5 Prozent, was für Platz 6 reichte. Außerdem siegte er zum ersten Mal in der Kompaktklasse.

  4. Porsche 911: Er gewinnt in allen anderen Altersklassen, zwischen vier und elf Jahren. Bei den 4-5-Jährigen sowie den 6-7-Jährigen liegt der der Typ 991 vorn, bei den 8-9-Jährigen sowie den 10-11-Jährigen der Typ 997. 

  5. Opel Adam: Bei den Siegern der einzelnen Fahrzeugklassen holte der Opel Adam bei den „Minis“ erneut den Klassensieg.

  6. Audi A1: Bei den etwas größeren Kleinwagen siegte der Audi A1.

  7. Mercedes B-Klasse:  Bei der Klasse der Vans holte sie den Sieg.

Höchste Durchfallquote bei Renault Kangoo

Insgesamt erwiesen sich in allen untersuchten Altersklassen deutsche Hersteller, darunter vor allem Mercedes, Porsche und Audi als besonders zuverlässig.  Besonders schlecht schnitt dagegen unter anderem der Dacia Duster in der Klasse der SUVs ab. Schon bei der ersten Hauptuntersuchung nach 2 bis 3 Jahren liegt die Durchfallquote laut TÜV-Report hier bei 11,1 Prozent. Ebenfalls Schlusslichter: Der Fiat Panda bei den Minis mit einer Quote der erheblichen Mängel von 7,9 Prozent und der Fiat Punto bei den Kleinwagen (10,5 Prozent). 

In der Kompaktklasse und bei den familienfreundlichen Vans schnitten außerdem die Dacia-Modelle Logan (10,4 Prozent) und Lodgy (10,9 Prozent) schlecht ab. Der Ford Mondeo wurde in der Mittelklasse mit 9,0 Prozent Schlusslicht. Verheerend war auch das Ergebnis des Renault Kangoo: Er hatte mit 37,5 Prozent bei den 10 bis 11-Jährigen die höchste Durchfallquote aller untersuchten Fahrzeugmodelle.


Foto:  © Getty Images

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