Von Markenbenzin bis Explosionsgefahr: Soviel Wahrheit steckt in diesen Tank-Mythen

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Von Markenbenzin bis Explosionsgefahr: Soviel Wahrheit steckt in Tank-Mythen Übers Tanken sind viele Halbwahrheiten und Gerüchte im Umlauf. Zeit für einen Realitäts-Check.

Übers Tanken wird so allerlei erzählt. Doch vieles davon gehört ins Reich der Mythen und Legenden. Wir sagen, was Autofahrer tatsächlich glauben können. 

Purer Blödsinn oder wahr?

Jedes
Auto
muss regelmäßig betankt werden. Da machen auch die
Fahrzeuge
, die in die kostenlose Software Ihres Fuhrparkmanagements eingebucht sind, keine Ausnahme. Doch nicht alles, was übers Tanken erzählt wird, entspricht der Wahrheit. Mehr noch: Manche Mythen sind purer Blödsinn – deshalb lüften wir hier den Schleier und enthüllen die harten Fakten hinter gängigen Tank-Klischees.

Ist Markensprit wirklich besser?

Eines der größten Vorurteile ist, dass man beim Marken-Anbieter besseren Sprit bekommt als an der meist günstigeren No-Name-Tanke. Hier können Sie grundsätzlich getrost Geld sparen. Es gibt nicht so viele Raffinerien, insofern erhalten die Tankstellen den gleichen Sprit. Der Unterschied besteht darin, dass Marken wie
BP
oder
Aral
Zusatzstoffe beifügen. Doch für die Qualität ist das unwichtig, da zählt nur die Oktanzahl.  

Tue ich dem Auto mit Premiumsprit etwas Gutes?

Einfach Diesel, Benzin oder Super ist oft heute nicht mehr zu bekommen. Sorten wie „Aral Ultimate“ oder „
Shell
V-Power“ sollen mit hohen Oktanzahlen das Klopfen im Motor beseitigen und damit Leistung und Verbrauch verbessern. Dafür ist der Kraftstoff dann oft erheblich teurer. Die gute Nachricht ist: Grundsätzlich schaden diese Premiumsorten Ihrem Auto nicht. Die Info ist wichtig, denn laut Unfallverhütungsvorschrift (UVV) ist der Fahrer für die Betriebssicherheit verantwortlich. Ihr Nutzen ist aber ebenso umstritten. Mehr noch: Specials wie 100-Oktan-Sprit können Sie sich schon deshalb sparen, weil es neben einigen High-End-Fahrzeugen oder Sportwagen kaum Motoren gibt, die diese hohe Oktanzahl nutzen können. 

Kann bei einem Unfall der Tank explodieren?

In Filmen reicht ein heftiger Zusammenstoß und schon steht das Auto in Flammen. Das sieht spektakulär aus – hat aber mit der Realität meist wenig gemeinsam. Fahrzeugbrände sind selten und der Mythos, dass ein brennendes Auto dann jeden Moment explodiert, ist im Normalfall auch schlicht nicht wahr. 

Erhöht wenig Reifendruck den Verbrauch?

Hier dürfen Sie zur Abwechslung mal glauben, was Sie hören. Tatsächlich sorgt ein zu niedriger Reifendruck dafür, dass zum einen der Verschleiß des Reifens steigt. Zum anderen wird der Rollwiderstand größer und das erhöht den Spritverbrauch. So machen 0,5 Bar zu wenig Druck bereits einen drei bis fünf Prozent höheren Verbrauch aus. 

Spare ich Geld, wenn ich bei Kälte tanke? 

Okay, bei Kälte zieht sich Kraftstoff tatsächlich zusammen und da liegt die Vermutung nahe, dass man bei eisigen Temperaturen auch mehr
Sprit
abbekommt. Doch tatsächlich ist die Dichteänderung viel zu klein, um sich groß bemerkbar zu machen. Plus: Meistens befindet sich der Kraftstoff der
Tankstelle
ohnehin in isolierten Tanks  – die Außentemperaturen sind also völlig unerheblich. 

Ist das Handy beim Tanken wirklich so gefährlich?

An vielen Tankstellen gibt es noch ein Handyverbot. Andere haben das inzwischen gelockert. Theoretisch kann sich bei einem Handy, das auf den Boden fällt, der Akku lösen, Funken entstehen und dann ein Feuer ausbrechen, wenn Benzin auf dem Boden ist. Faktisch ist das Risiko aber minimal. Vor allem heutzutage – denn Handys sind inzwischen fast immer fest in den modernen Smartphones verbaut.  

Macht Zucker im Tank den Motor kaputt?

Ebenfalls ein Mythos, der gern zitiert wird. Allerdings braucht man dafür schon mehr als ein Tütchen Zucker. Und da sich Zucker in Benzin oder Diesel nicht auflöst, bildet sich auch nicht in Sekundenschnelle eine klebrige Flüssigkeit, die alles verstopft und lahmlegt. Aber die ungelösten Kristalle sind auf jeden Fall schädlich für Teile wie die Kraftstoffpumpe, den Kraftstofffilter oder die Einspritzdüsen. Das gilt aber auch für andere Fremdstoffe, die einfach in den Tank geschüttet werden. Moderne Motoren wollen nur Benzin oder Diesel. 

Kann man den Tank wirklich nicht überfüllen?

Zwar schalten sich die Zapfpistolen in der Regel selbst ab, bevor der Tank überläuft. Allerdings ist es durchaus möglich, manuell weiter Benzin oder Diesel aufzufüllen – bis einem der Überschuss wieder entgegegenkommt. Das sollten Sie lieber lassen. Denn gerade im Sommer dehnt sich der Sprit im Tank noch etwas aus. Außerdem schadet ein überlaufender Tank der Umwelt und auch dem Autolack. 

Spare ich Sprit, wenn ich nie volltanke?

Die Logik liegt auf der Hand: Weniger Sprit im Tank bedeutet weniger Gewicht und senkt so den Verbrauch. Das denken viele Autofahrer und im Prinzip stimmt das auch. 100 Kilo mehr Gewicht ergeben in etwa 0,3 Liter mehr Verbrauch. Aber das Gewicht ist nur einer von vielen Punkten, die den Kraftstoffverbrauch beeinflussen. Und unterm Strich macht das pro Jahr nur wenige Euro aus. Außerdem ist ein stets nur mau gefüllter Tank mitunter sogar teurer – schließlich müssen Sie viel öfter Umwege zum Nachtanken fahren.


Foto:  © Getty Images

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